Butz & Stingl

Seit 1997 moderiere ich Konzerte und habe dabei stets auch Mundartgedichte verwendet. Zu meinen Favoriten gehörte u.a. Karl Pumberger-Kaspar, Leopold Wandl,....

Irgendwann kam die Idee, selber Geschichten und Gedichte aus dem Leben zu schreiben. Daraus entstand "Butz & Stingl".

 

Selbstverständlich ist das Buch nach wie vor erhältlich

und ich sende es gegen Vorkasse gerne zu!

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Kostprobe gefällig:

 

Da Huat

 Beim Flippn z’Mosbach gibts a Fest,

eingladn san a etler Gäst,

vorm Haus steht scho a ganze Traubn,

die Tochter kimmt morgen unter d’Haubn,

 

D’Landjugend kimmt heut ins Singa,

schen solls Brautliadl erklinga,

d’Schiaßer ham da was dagegn,

die wolln nu an Schuss nachlegn.

 

Bursch, dös san da wilde Hund,

lassens tuschen scho drei Stund,

ausschaun tuats von Heu und Stroh,

mit dem wird gstopft s’Kanonenloh.

 

D’Hausmauer is voller Fleck,

von Öpfi, Birn und etler Dreck,

z’fetzte Balln und andre Sach,

siagt ma liegn am Hausstockdach.

 

D’Hollastaudn schaut ganz verdrossen,

mit Plastiksäck ham sie’s angschossen,

auf da Dachrean, obn beim Gübel,

hängt a Joppn und a Kübel.

 

Überhaupt, wohinst a schaust,

Zuaständ, dass a Sau sih graust,

nur fürs Brautliad gebns a Ruah,

da wird gsoffen, mehr ois gnua.

 

 Um Zehne, quasi dann zum Schluss,

gebns den allerletzten Schuss,

was bsunders hängens vorn aufs Rohr,

weil nachat is ja eh gleih gar.

 

So hat oana von die Kuntn,

an mordstrumm Huat im Vorhaus gfundn,

der kriagt statt dem Gnadenbrot,

den goldnen Schuss, da Huat is tot.

 

Da Hochzeitstag fangt net guat an,

d`Brautmuatter is ganz arm dran,

sie suacht scho fast die halbe Nacht,

ihrn Huat, und hat koan Fund net gmacht.

 

Sie hat’n, dass’n gleih daglengt,

gestern scho ins Vorhaus ghängt,

weg is a, es is verruckt,

ois hätt’n irgendwer verschluckt.

 

Erst nächsten Mai hats’n dann gfunden,

war net verschlickt und net verschwunden,

is nur z’rissen und datränkt,

voll Vogelschiss am Kerschbam ghängt.